Hinter der Blockade liegen unsere Talente

 Beispiele aus der Praxis  


Anna 8 Jahre - 2 Klasse VS
In der Schule ist sie sehr ruhig und klagt oft über Bauchschmerzen.(Hinweis auf eine blockierte Gefühlssicherheit ). Wenn Sie etwas sagen soll, ist sie meist stumm(wie ein Fisch) und reagiert auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht. In der Grobmotorik zeigt sie große Auffälligkeiten- Gleichgewichtsübungen gelingen ihr kaum. Auch fehlt es ihr an Körperspannungsregulation- was sich durch eine Hypotonie des Körpers zeigt. In jeder neuen Situation reagiert sie ängstlich und versteckt sich hinter einem Erwachsenen und beginnt auch oft zu weinen. (Hinweis auf eine blockierte Fischstufe- Urvertrauen- sowie blockierte Erlebnissicherheit- Amphibie).Die Grobmotorischen Defizite sind ein Hinweis darauf, dass Anna Blockaden in den unteren Hirnregionen hat, welche für die Steuerung des Gleichgewichts zuständig sind.

Bei Anna wurden die natürlichen Bewegungen, die ein Kind in seiner Entwicklung durchläuft, angeschaut und schnell erkannt, dass sie schon bei den einfachen Rollbewegungen, Schwierigkeiten hat. Es wurden mit ihr die Bewegungen der unteren 3 Stufen (Ursicherheit, Erlebnissicherheit und Körpersicherheit) immer wieder trainiert -was zu einem schnellen sichtbaren Erfolg führte. Sie wurde innerhalb kürzester Zeit in der Klasse "lebendig". Ihre Bauchschmerzen nahmen immer mehr ab und die Fähigkeit das Gleichgewicht zu halten wurde mit jedem Üben besser. Neuen Situationen kann sie sich jetzt, ohne weinen und verstecken hinter einem Erwachsenen, stellen- was ein riesen Erfolg ist. 


Peter 9 Jahre - 3 Klasse VS 
Diagnostizierte schwere Legasthenie. Zeigt in der Schule ein massives Null-Bockverhalten. Schule ist für ihn negativ besetzt und somit hat er keine Lust mitzuarbeiten. Im Unterricht ist er oft laut und kann sich nur schwer an die Klassenregeln anpassen. Er macht nur das was er möchte. Zu Hause bestimmt er oft was gemacht wird- somit sind die Rollen innerhalb der Familie vertauscht. 
Nach einigen evolutionspädagogischen Übungen wird klar- Peter meidet die Überkreuzung der Körpermittellinie- was oft bei Kindern vorkommt, die eine Lese- Rechtschreibschwäche aufzeigen. Sein Null-Bockverhalten und die Verwechselung von Buchstaben, weisen deutlich auf eine Blockade in der Gehirnentwicklungsstufe auf der Amphibienstufe- Erlebnissicherheit hin. Auf dieser Stufe wird aus evolutionspädagogischer Sicht, die  Fähigkeit Unterschiede zu erkennen gelegt. 
Sein "lautes" Verhalten in der Schule ist ein Kompensationsverhalten, um seine Unsicherheit zu überspielen. Ihm fehlt es an Urvertrauen. 
Seine fehlende Anpassungsfähigkeit an eine Gruppe- zeigt eine Blockade in der neuronalen Verbindung auf der Stufe der Gruppensicherheit. 
Mit ihm wurden Übungen gemacht, die ihm mehr Motivation und Weitblick ermöglichten, sowie viel auf der Stufe der Erlebnissicherheit gearbeitet. Auch Übungen aus dem Bereich der Gruppensicherheit wurden gemacht.
Seither kann er sich leichter auf den Unterricht einlassen. Sein Null-Bock - Verhalten nimmt immer mehr ab und auch an der Rollenverteilung in der Familie wurde gearbeitet. 
Um seine Legasthenie zu minimieren werden mit ihm nach wie vor gehirnvernetzende Übungen gemacht. Bei sehr festgefahrenen Verhaltensweisen, die sich Kinder über Jahre angeeignet haben,  braucht man oft mehrere Sitzungen. 



Paul 10 Jahre - 3 Klasse VS
Aufgrund seiner schweren frühkindlichen Traumatisierung, zeigte er eine massive Blockade in der Ursicherheit, sowie der Erlebnissicherheit. 
In der Schule lief er, wenn er unter Stress geriet, regelmäßig davon und versteckte sich(Sein Verhalten wird vom Stammhirn gesteuert-unbewusst und aus einer Reaktion heraus). Man konnte ihn nur schwer finden. Im Unterricht war er sehr oft müde und schlief auch ein.

Auch psychosomatische Symptome gesellten sich dazu(Bauchweh) und auch depressive Phasen zeigte er im Klassenverband. 

Mit gezielt eingesetzten Übungen der Evolutionspädagogik in Kombination mit weiteren verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, konnte sich bei Paul eine rasche Änderung im Verhalten entwickeln. Er gewann an Vertrauen und seine gezeigten Verhaltensweisen in der Klasse verschwanden vollständig. 



Niklas 6 Jahre alt- 1 Klasse VS

Niklas fiel in der Schule durch sein sehr aggressives Verhalten gegenüber seinen Mitschülern auf. Er wollte immer seinen Willen durchsetzen und wenn ihm etwas nicht passte löste er seine Anliegen mit schreien oder körperlicher Gewalt. Es ist aus Sicht der Evolutionspädagogik klar zu sehen, dass Niklas aus der Stufe des Affen reagiert(Gruppensicherheit vs. Individualität) sowie aus der Stufe des Urmenschen (Sprachsicherheit vs. Körpersprache). Sein Verhalten ist zielgerichtet und auf sich selbst bezogen. Er kann für sich und seine Bedürfnisse sorgen aber sich nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer einlassen. Auch sucht er nach seiner Position und will der Anführer sein. 
Hier wurden Übungen aus der Stufe der Gruppensicherheit sowie aus der Stufe der Sprachsicherheit eingesetzt. Niklas hatte als einzige Strategie zur Verfügung sich über seinen Körper oder lautes Schreien bemerkbar zu machen bzw. klar zu positionieren. Über die Übungen und andere Werkzeuge der Evolutionspädagogik wurde mit ihm an der Sprachsicherheit und an seiner Anpassungsfähigkeit an eine Gruppe gearbeitet. Mittlerweile haben die Übergriffe auf andere Kinder aufgehört und er schafft es immer besser sich über Sprache mitzuteilen. Sich an die Regeln einer Gruppe anzupassen gelingt ihm immer besser. 

Bei Kindern die ihre Position suchen und nicht gelernt haben sich auch an Regeln bzw. an eine Gruppe anzupassen, ist ein klares, konsequentes Auftreten der erwachsenen Person wichtig. Je klarer ein Erwachsener gegenüber einem Kind auftritt, desto mehr Sicherheit und Orientierung liegt darin für das Kind. 




Sophie 8 Jahre alt- 2 Klasse VS

Sophie hat in der Schule einen SPF(Sonderpädagogischen Förderbedarf) in Deutsch und Mathematik. Sie hatte in Rechnen keine Mengenvorstellung und keinen Bezug zum Stellenwertsystem. Sie rechnete zählend im Zahlenraum 10 mit Fingern. Die Unterscheidung von plus und Minus fiel ihr schwer. In Deutsch vergaß sie immer wieder Buchstaben und hatte große Schwierigkeiten im Lesen. Buschstaben und Zahlen wurden oft spiegelverkehrt geschrieben. Eine Orientierung im Raum war nicht gegeben. (Alles Hinweise auf eine unzureichend verknüpfte Hirnvernetzung beider Gehirnhälften und ein Hinweis auf mangelnde Visualisierungsfähigkeit). Sie konnte nicht selbstständig arbeiten . In der Klasse war sie anfangs sehr angepasst und fast stumm wie ein Fisch. Sie erkannte ihre Bedürfnisse nicht und konnte somit ihre Grenzen nicht wahren(Hinweis auf eine blockierte Gefühlssicherheit).  Sophie ist ganz klar noch nicht schulreif obwohl sie gerne in die Schule geht. 
Sophie hatte/hat noch Blockaden auf mehreren Ebenen. Zu Beginn wurden Übungen aus der 4er Stufe- Gefühlssicherheit mit ihr gemacht, Wenn Kinder so große Schwierigkeiten im schulischen Lernen aufzeigen, ist eine Verbessrung der Gehirnvernetzung von großer Bedeutung. Auch das Erkennen von Bedürfnissen fällt in diese Stufe. 

Um an ihrer Wahrnehmungs- und Visualisierungsfähigkeit zu arbeiten wurden dahingehend einige Spiele und Übungen eingesetzt. Auch für die Orientierung im Raum wurde eine Übung aus der Evo gemacht. Mit Sophie wird seit einiger Zeit regelmäßig geübt. 

Fortschritte im schulischen Bereich sind deutlich erkennbar. Ihre Lesefertigkeit hat sich enorm verbessert und es wurde zu ihrem Lieblingsfach in der Schule. Links und Rechts können mittlerweile unterschiedenen werden. Die Vorstellungsfähigkeit von Mengen hat sich verbessert. 
Ihre Bedürfnisse kann sie nun besser wahrnehmen und diese auch verbalisieren. 
Mittlerweile kann Sophie auch schon viele Arbeitsaufträge selbstständig erledigen. 



Jakob 9 Jahre - 3 Klasse VS

"Grundproblematik":  Jakob lebt einige Tage in der Woche bei seiner Mutter, einige Tage bei seinem Vater. Beide Elternteile haben wieder neue Partner und Kinder. Jakob hat keinen eindeutigen Platz und somit keinen Ort wo er Wurzeln schlagen kann und seinem Bedürfnis nach Ursicherheit und Dazugehörigkeit nachgegangen werden kann. In der Schule zeigt Jakob hoch aggressives Verhalten. In seinen Anfällen macht er kaum einen Unterschied zwischen einem Erwachsenen oder einem Kind. Er zeigt seine Wut über körperlich aggressive Angriffe. Mit Reden kommt man bei ihm nicht an (Hinweis auf Blockade in Gefühlssicherheit und Reptiliengehirn). Seine schulischen Leistungen kann er nicht zeigen, da er bei jedem noch so kleinen Fehler sofort explodiert und um sich schlägt. Sein Selbstwertgefühl ist sehr gering und er setzt sich selbst enorm unter Druck(blockierte Ursicherheit und Selbstsicherheit). Druck kam auch von den Eltern. 

Er bekam die Diagnose Anpassungsstörung und ADHS. Er wurde medikamentös eingestellt. Mit den Medikamenten hat sich sein Verhalten zwar schlagartig verbessert und er konnte zeigen, dass er ein sehr guter Schüler ist- aber seine Emotionen wurden dadurch stark unterdrückt und man erkannte, dass er nach wie vor unter großer Anspannung stand. 

Mit ihm wurde über einen längeren Zeitraum evolutionspädagogisch und verhaltenstherapeutisch gearbeitet.
Aus der EVO wurden Übungen aus der Stufe der Körpersicherheit eingesetzt (Innenhalten- Loslegen- Konzentration- Umgang mit Körperkraft) sowie Übungen zur Vernetzung beider Gehirnhälften sowie an seinem Selbstwert (Stufe 7) gearbeitet. Auch Übungen aus der Fischstufe- Urvertrauen- wurden immer wieder eingesetzt.  Die Medikamente wurden fast ganz abgesetzt. Auch Strategien für den Umgang mit Emotionen wurden mit ihm Erarbeitet und eingeübt. 
Ein weiterer wichtiger Schritt seitens der Eltern wurde getan- Jakob lebt jetzt fix bei einem der beiden Eltern und hat seinen Platz und seine Rolle in der Familie gefunden. Dies gibt Halt und Sicherheit. 

Um Kindern Halt und Sicherheit zu vermitteln, sind ein klares, konsequentes und selbstsicheres Auftreten seitens der Eltern sowie Routinen und Rituale wichtig. 


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